Als WOLFMOTHER am 26. April 2006 im KOKO spielen, ist es bereits ihr achtes Konzert in London. Dabei hat das Trio um den Sänger und Gitarristen Andrew Stockdale erst ein Album aufzubieten. Aber das hat es in sich: Die Weiterführung des Led-Zeppelin-Erbes mit den Mitteln von Lenny Kravitz trifft den Zeitgeist der 2000er mit voller

Es ging drunter und drüber seit dem WOLFMOTHER-Debüt 2005: Umbesetzungen, Auflösung, 2013 ein Soloalbum, dann mit „New Crown“ 2014 ein Release auf eigene Kappe, der unterging - man konnte den Eindruck bekommen, Bandboss Andrew Stockdale wisse nicht genau, was er will. Das hat sich mit dem neuen Album „Victorious“ erledigt. Zurück zu alter Stärke, Retro-Rock

Da soll einer durchblicken: Zuerst lag das dritte WOLFMOTHER-Album jahrelang wegen Labelunstimmigkeiten auf Eis, dann löste Kopf Andrew Stockdale die Band mir nichts, dir nichts auf und veröffentlichte „Keep Moving“ letztes Jahr als Solowerk. Und jetzt kommen WOLFMOTHER plötzlich auf ihrer Facebook-Seite mit einem Stream und kostenpflichtigen Download-Link zu einem neuen Album namens „New Crown“

WOLFMOTHER-Kopf Andrew Stockdale weiß, wie guter Rock´n´Roll entsteht: einfach locker bleiben. Vier Jahre nach dem selbstbetitelten Erfolgsdebüt wiederholt „Cosmic Egg“ die bekannte Masche - und wildert dabei trotzdem unaufgeregt in vielen neuen Regionen. Wo „Wolfmother“ in seiner Reduziertheit auf die sechziger und siebziger Jahre beschränkt blieb, wagt Album Nummer zwei mehr Pomp, mehr Fülle, mehr

Die neueste blutjunge Rock-Sensation kommt aus Australien, zitiert keine AC/DC-Riffs und ist mit ihrem fabulösen Debütalbum auf Platz 22 in die US-Charts gerauscht. Es besteht also doch noch Hoffnung für diese Welt, denn WOLFMOTHERs Retrodonnern hat nichts, aber auch gar nichts von dem magersüchtigen Dünnbrettgeschrammel der Strokes, Hives oder White Stripes. Hier prallt wütender Frühsiebziger-Garagenrock

Was heutzutage als Retrorock verkauft wird, ist in den meisten (und leider auch in den kommerziell erfolgreichsten) Fällen spartanischer Prä-Punk, wie ihn in den 60ern und 70ern kaum jemand gespielt hat. Wenn schon Time Warp, dann doch lieber im Stile dieses Power-Trios aus Sydney. Schrille Vocals à la Robert Plant und Ozzy Osbourne, zentnerschwere Riffs