AXEL RUDI PELL hat ein calvinistisches Arbeitsethos. Seit über drei Dekaden haut er mindestens alle zwei Jahre ein neues Studioalbum raus, dazwischen erscheinen Compilations, Cover- und Livealben. Diese erschreckende Produktivität, gepaart mit seiner Resistenz gegenüber aktuellen musikalischen Zeitströmungen, haben eine Marke erschaffen, die irgendwie jeder zu kennen scheint. Das macht es für einen Metal-Schreiber nicht einfacher: Im Grunde ist schon alles gesagt – nur nicht von mir. Dieser Eindruck wird allerdings sofort über den Haufen geworfen, wenn man mit dem Wattenscheider ins Gespräch kommt. Über seine Passion zu sprechen, macht ihn bei aller Professionalität immer noch erstaunlich enthusiastisch. Sein neues Studioalbum „Lost XXIII“ bietet einen willkommenen Anlass, um noch mal über ein paar wichtige Eckpfeiler seiner langen Karriere zu plaudern.