Es ist nicht gerade so, als hätte Gott ihm den Mund verboten. Noch 2002 war der Aufschrei unter den Anhängern von Neal Morse groß, als er seine Band Spocks Beard verließ, um fortan im Namen des Herrn zu musizieren. Befürchtungen, dies sei das Karriere-Ende eines der schillerndsten Progrocker der 90er-Jahre, sind zumindest bis zum heutigen Tage, wo es auf Weihnachten 2004 zugeht, unbegründet. Gleichwohl verweist der Kalifornier bei jeder Gelegenheit darauf, dass Gott seine Schritte lenke, also auch langfristige Planungen durchkreuzen könne. Seis drum: Die Musik-Maschine Morse funktioniert und hält nach „Snow“ mit Spocks Beard (2002) und dem ersten Solo-Album „Testimony“ (2003) nun mit „One“ den jährlichen CD-Takt ein. Ora et labora. Und das ist längst nicht alles, wie das folgende, von Volker Weber geführte Interview zeigt, in dem Neal Morse auch eine große Liebesbezeugung an die Adresse des Dream-Theater-Schlagzeugers Mike Portnoy sendet.