SCORPIONS, HAMMERFALL, MINISTRY, SAXON, VOLBEAT, IN FLAMES

Die SCORPIONS sind eine 1964 von Gitarrist Rudolf Schenker gegründete Rockband aus Hannover, die zu den weltweit erfolgreichsten ihrer Art zählt. Seit der Gründung der Band reichte ihr Musikstil von Hard Rock und Heavy Metal bis hin zu Glam und Soft Rock. Die Besetzung von 1978 bis 1992 war die erfolgreichste der Gruppe und umfasste Klaus Meine (v.), Rudolf Schenker (g.), Matthias Jabs (g.), Francis Buchholz (b.) und Herman Rarebell (dr.). Das einzige kontinuierliche Mitglied der Band ist Schenker, obwohl Meine auf allen Studioalben der SCORPIONS mitgewirkt hat, während Jabs seit 1978 ein festes Mitglied ist und Bassist Paweł Mąciwoda und Schlagzeuger Mikkey Dee (ex-Motörhead, ex-King-Diamond) seit 2003 bzw. 2016 in der Band sind. Mitte der 1970er Jahre, als Gitarrist Uli Jon Roth (der Schenkers jüngeren Bruder Michael ersetzte) zur Besetzung gehörte, wurde die Band deutlich eher dem Kraut- und Hardrock zugeordnet, als nach seinem Ausstieg und dem Einfluss von Matthias Jabs; ab 1978 entstand durch die melodischen Rock-Einflüsse Jabs' sowie der Mitwirkung des Produzenten Dieter Dierks in der Band, ein melodischerer Heavy-Metal-Sound samt „Power-Rock-Balladen“, was auf der „Lovedrive“-Platte (1979) erstmals deutlich wird und fortan den Stil und Sound der SCORPIONS prägte.

Zu jener Zeit, als sogar das Rock Hard auf dem Cover fragte, ob der Metal tot sei, sollten HAMMERFALL mit ihrem Debüt (1997) für Klarheit sorgen. Abseits des musikalischen Zeitgeistes der Neunziger besannen sich die Schweden auf traditionellen Heavy Metal und sorgten für eine Auferstehung des Genres. Im Laufe der Jahre lösten sich viele der Fans der Anfangstage von der Band (auch seitens des Rock Hard gab es mitunter Kritik), da man den Schweden mit dem zunehmenden Erfolg ihre Authentizität nicht mehr so recht abnahm.

Von Chicago aus kombinieren MINISTRY maschinengewehrartige Drum-Attacken und Elektronik mit lärmenden Gitarrenwänden - und begründen damit Ende der Achtziger das Industrial-Metal-Genre. Die einst zu den unberechenbarsten und gefährlichsten Bands Amerikas zählende Gruppe veröffentlicht mit der Zeit allerdings immer gleichförmigere Alben.

SAXON aus Yorkshire sind die erfolgreichste Band der New Wave Of British Heavy Metal, kurz NWOBHM - nach Iron Maiden (und Judas Priest und Def Leppard außen vorgelassen), versteht sich! Mit Genreklassikern wie „Strong Arm Of The Law“, „Denim And Leather“ oder „Crusader“ hat die Combo um Gründungsmitglied und Gesangsikone Biff Byford in den letzten vier Jahrzehnten Legionen an Fans in ihren Bann gezogen und zahllose andere Metalacts inspiriert.

Michael Poulsen wurde das Death-Metal-Korsett seiner Band Dominus zu eng, weshalb er 2001 die Nachfolge-Band VOLBEAT gründete, mit der ihm eine originelle Verbindung von Rock'n'Roll-, Punkrock-, Country-, Blues- und Metal-Elementen gelingt. Die ersten drei Longplayer und ein voller Tourkalender sorgen dafür, dass die Band immer bekannter wurde. Mit dem vierten Album „Beyond Hell/Above Heaven“ (2010), welches beim Majorlabel Universal erschien, gelang den Dänen der kommerzielle Sprung in die erste Liga. Leider schielte das Quartett in der Folge immer mehr auf den Erfolg und setzte auf ihren mit Gold und Platin ausgezeichneten Alben zu viel Weichspüler ein, was in dem extrem lauen „Rewind, Replay, Rebound“ (2019) gipfelte. Auf dem 2021er Album „Servant Of The Mind“ besinnt Poulsen sich allerdings wieder vermehrt auf seine Metal-Wurzeln, was einige Altfans versöhnlich stimmt.

Frei nach dem Motto „Fake it till you make it“ schwindelte die 1990 von Gitarrist Jesper Strömblad gegründete Melodic-Death-Metal-Band IN FLAMES ihr erstes Label Wrong Again Records erst einmal, es würden bereits 13 Songs fix und fertig in der Pipeline warten. Dies entsprach zwar keineswegs der Wahrheit, brachte den Schweden aber den gewünschten Plattenvertrag ein; 1994 erschien das Debütalbum „Lunar Strain“, für das die damals sängerlose Combo kurzerhand Mikael Stanne (Dark Tranquillity) überredete, am Mikro einzuspringen. 1995 schließlich stiegen mit Frontmann Anders Fridén und Gitarrist Björn Gelotte zwei der wohl wichtigsten Band-Akteure ein und nahmen mit IN FLAMES den bis heute in der Death-Metal-Szene einflussreichen Klassiker „The Jester Race“ auf, dem noch zahlreiche weitere Meilensteine folgen sollten.