SECRETS OF THE MOON, MAYHEM

SECRETS OF THE MOON gehörten seit den 2000ern zur Speerspitze der deutschen Black-Metal-Szene und haben sich mit dem Album „Antithesis“ (2006) ein Denkmal in düsterer Musik gesetzt, auf dem der Rest ihres Schaffens aufbaute. „Antithesis“ eignet sich deswegen perfekt als Einstieg. Die anschließenden Alben „Privilegivm“ und „Sun“ manifestierten ihre Ausnahmestellung in Ästhetik und intellektuellem Anspruch, bis die Truppe sich dann in sich selbst gedreht und mit „Sun“ ein absolutes Überalbum produziert hat, das nicht nur mit Ohrwürmen glänzt, sondern auch an Nihilismus kaum zu übertreffen ist. Sänger und Mastermind sG (alias Phil Jonas) verlegte seinen Gesang ins Cleane und traf damit nicht nur fantastische Töne, sondern auch ein gewisses Gefühl der Hoffnungslosigkeit. 2022 läuteten die Jungs leider ihre Abschiedstour ein und lösten sich anschließend auf.

Als „Erfinder der nordischen Dunkelheit“ bezeichnen sich Mayhem auf ihren eigenen Shirts - und Unrecht haben sie damit nicht. Nachdem Venom den Begriff „Black Metal“ in die Musikwelt brachten, war es Oystein „Euronymous“ Aarseth, der daraus ein musikalisches Genre erschuf. Bevor das Debut-Album „De Mysteriis Dom Sathanas“ das Licht der Welt erblickte, wurde er allerdings von Christian „Varg“ Vikernes ermodert, was die Band doppelt traf, da sich schon 1991 der Sänger Per Yngve „Dead“ Ohlin das Leben nahm. Mayhem sind umrankt von Mythen und Straftaten, und dennoch grandiose Pioniere. Ohne Mayhem gäbe es keinen Black Metal, wie wir ihn heute kennen.