Interview
ANNIHILATOR - Eine Win-Win-Win-Situation Hand aufs Herz: Wer hätte nicht gerne als Teenage-Metaller einen Rockstar als Stiefvater oder als Musiker mittleren Alters eine attraktive, gut situierte Frau an seiner Seite? Was wie ein Metal-Märchen klingt, ist für ANNIHILATORs Jeff Waters der reale Start in ein neues Leben. Mit Hindernissen wohlgemerkt.
Als ich diesen Sommer eine E-Mail bekam, dass unser alter Freund Jeff Waters eine exklusive Homestory in England anbietet, war mir eigentlich gleich klar, dass nur eine Frau dahinterstecken kann. Warum sonst sollte jemand vom schönen Kanada ins bald Brexit-gebeutelte, graue Nordengland ziehen? Um Geschäfte zu machen? Unwahrscheinlich.
Also die erste Lovestory in der Geschichte des Rock Hard? Warum eigentlich nicht? Musik entsteht immer vor den privaten Hintergründen der Musiker. Mal weiß man mehr, mal weniger darüber. Aber in den allerseltensten Fällen sind sie ein offizieller Teil der Story, meistens behält man sie besser für sich und respektiert, dass auch Musiker ein Recht auf Privatleben haben. Oder schreibt mit zeitlichem Abstand darüber, warum diese oder jene Beziehung zu musikalischen Highlights oder gewaltigen Flops geführt hat. Es gibt jedenfalls mehr solcher Geschichten, als man denkt.
Jeff Waters hatte mir allerdings 2016 schon sein halbes Leben in allen Details ins Mikrofon diktiert, man kann ihn deshalb auch für eine offenherzige Plaudertasche halten. Vielleicht will er einfach nur ein bisschen Werbung in eigener Sache machen, was legitim ist. Aber Teil der Wahrheit ist auch, dass der Kanadier seine erste Titelstory 1990 im Rock Hard bekam. So etwas verbindet fürs Leben. Ich war gespannt.