MANTAR eröffnen das sehr deutlich formulierte und ehrliche Statement mit den folgenden prägnanten Worten: "DAS WIRD JETZT KURZ WEHTUN." Wie die Band offen erklärt, bringt die derzeitige Situation in der Musikindustrie für viele kleinere und mittelgroße Live-Künstler große Planungsschwierigkeiten und schlechte Zahlen bei den Ticketverkäufen mit sich, wodurch hohe finanzielle Unsicherheiten drohen. Daher sehen sich MANTAR dazu gezwungen, die geplante Tournee zu ihrem aktuellen Langspieler "Pain Is Forever And This Is The End" zu verkürzen. Die vorgesehenen Konzerte in München, Wiesbaden, Nürnberg, Rostock und Leipzig wurden abgesagt, die Auftritte in Hannover, Köln und Essen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
"Wir wollen euch keine Scheiße erzählen und hier von "logistischen" Gründen oder "reasons beyond our control" rumschwafeln", betonen Hanno und Erinc von MANTAR. "Nein, es ist an der Zeit sich den Sand aus den Augen zu wischen und einfach zu sagen was Phase ist: Wir sind am Arsch. Ihr offensichtlich auch. Seit nunmehr JAHREN hoffen wir wie viele andere, dass sich die Lage beruhigt und wieder "Normalität" einkehrt. Leider sieht das jedoch nicht so aus. Links und rechts, oben wie unten, werden gerade wieder massenhaft Konzerte abgesagt und wenn möglich wiedermal verschoben. Und das ist erst der Anfang. Der Grund dafür ist einfach: Es werden viel zu wenige Tickets gekauft. Hier geht es nicht darum uns zu beschweren, sondern nur darum die Lage zu erklären."
Eine Lage, unter der aktuell laut MANTAR nicht nur sie selbst, sondern auch zahlreiche andere Acts leiden, die eben nicht die allergrößten Bühnen dieser Welt bespielen. "Die Leute sehen volle Stadien bei Rammstein, eine gut gelaunte Menschenmasse beim lokalen Ärzte-Konzert und versöhnliche Bilder in der Tagesschau vom Rock Am Ring. Das ist jedoch leider nicht das, was wir erleben. Sondern wir sind damit konfrontiert, dass einfach kaum Tickets im Vorverkauf gekauft werden und damit gerechnet werden muss, dass wenn wir die Konzerte dennoch auf Biegen und Brechen spielen wollen, wir ordentlich drauf zahlen werden. Geld welches wir leider nicht haben. Und es geht nicht nur um uns, sondern auch um die Veranstalter*innen, die genauso ins Klo greifen. Fakt ist: Konzerte zu spielen und zu veranstalten kostet Geld. Ab einer gewissen "Größe" der Band sogar 'ne ganze Stange. Wenn man aber grundsätzlich damit rechnen muss, dass die Kohle nicht wieder reinkommt, dann sieht man am Ende leider ziemlich Scheisse aus. Somit muss leider auch einer unserer Supports (NIGHTMARER) absagen, weil sie sich das Touren in Deutschland unter den gegebenen Umständen sprichwörtlich nicht leisten können. Klingt traurig, ist es auch."
Wie MANTAR weiterhin erläutern, liegt der Ticketvorverkauf in ihrem Fall bei gerade einmal 30 bis 50 Prozent verglichen mit früheren Zahlen, teilweise sogar darunter. Die Band betont jedoch auch, dass die finanzielle Situation der Fans wiederum in diesen herausfordernden Zeiten natürlich absolut verständlich sei. "Lange Rede, kurzer Sinn: Das was ihr seht, ist das was wir durch Verlegung, Verschiebung, oder reine Zuversicht retten konnten. Nichtsdestotrotz freuen wir uns auf euch! So oder so. Vielleicht mehr denn je. Für alle die jetzt von den Absagen betroffen sind tut es uns mehr als nur leid. Wir hoffen sehr, dass wir es alsbald endlich schaffen. Aber gerade lässt es sich einfach nicht ändern. Natürlich bekommt ihr eure Tickets dort erstattet wo ihr sie gekauft habt. Also, wenn jetzt wieder Shows abgesagt werden, egal ob von uns oder anderen Bands, oft mit knappen Statements, wisst ihr wenigstens warum: Die Bands und Veranstalter können sich keine Experimente mehr leisten. Es ist zappenduster."
Die verbliebenen Konzerte der "Pain Is Forever And This Is The End Tour 2022" im deutschsprachigen Raum:
10.09.2022 Bremen - Hellseatic
15.09.2022 Köln - Gebäude 9
24.09.2022 Hamburg - Fabrik
29.09.2022 Essen - Turock
30.09.2022 Stuttgart - Im Wizemann
07.10.2022 Hannover - Bei Chéz Heinz
08.10.2022 Berlin - Columbia-Theater