RAGE - Titelstory-Blog Rock Hard Vol. 442 - Harte Arbeit, harte Musik
RAGE feiern dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum mit dem Doppelalbum „Afterlifelines“ und somit gibt es die Band (fast) so lange wie das Rock Hard. Ich weiß noch, wie ich den längst verstorbenen Gitarristen Jochen Schröder am Herner Bahnhof zum allerersten Interview traf. Die Band – damals noch unter dem Namen Avenger unterwegs – hatte gerade beim aufstrebenden Label Noise unterschrieben und sich entsprechend viel vorgenommen – „engagiertere Texte“ zum Beispiel, die die Jungs vom benieteten Black-Metal-Image wegführten. Und sie seien eine der ganz wenigen hiesigen Bands, die nicht „typisch deutsch“ klängen, urteilte ich 1985. Damals gab es gerade mal eine Handvoll waschechter Heavy-Metal-Truppen in Deutschland. Ein paar davon probten tatsächlich vor unserer Haustür, was sich als Glücksfall für die exklusive Berichterstattung in unserem kleinen Fanzine entpuppte.
Andere Gruppen hatten mehr Glück, waren in ihrer Nische vielleicht radikaler und auch international erfolgreicher, aber RAGE hatten immer wieder einen Fuß in der Tür, sind unter anderem „big in Japan“ und gaben trotz etlicher Line-up-Wechsel nie auf. Außerdem konnte man am Ende immer darauf zählen, dass Sänger/Bassist Peter „Peavy“ Wagner die Band ein weiteres Mal neu erfand.
Insofern ist diese Titelgeschichte auch eine Hommage an alle hart arbeitenden deutschen Musikerinnen und Musiker. Im Erfolgsfall ist ja alles easy, aber fünfmal auf die Fresse fliegen und trotzdem weitermachen – das sind die wahren Vorbilder aus Fleisch und Blut in unserer Hartwurst-Szene!
Unser Redakteur Ronny Bittner traf sich mit der gesamten Band zu ausführlichen Interviews und beleuchtet dabei nicht nur das neue Doppelalbum „Afterlifelines“, die Rollen von Gitarrist Jean Bormann und Drummer Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos, sondern zeichnet zusammen mit Peavy die wichtigsten Stationen der RAGE-Karriere nach, was wir mit kultigen Fotos aus dem Rock-Hard-Archiv unterfüttert haben. Obendrauf hat Peavy noch die 28 (!) Alben seiner Musikerkarriere kommentiert und stellt euch die sechs Songs der Rock-Hard-exklusiven Beilage-CD „The Roots Of Our Evil“ vor (Tracklist weiter unten).
Und was Verkaufszahlen betrifft: Die meistverkaufte Rock-Hard-Ausgabe aller Zeiten ist das Heft 3/1998. Auf dem Cover sind nicht Metallica oder Iron Maiden, sondern RAGE mit einem ihrer Katalog-Highlights, der Orchester-Platte „XIII“. Das Thema war durch den ersten Klassik-Crossover einer deutschen Band mit „Lingua Mortis“ zwei Jahre zuvor gut vorbereitet.
Weit über 50.000 Exemplare unseres Megazins gingen damals über die Ladentheke. Auch wenn das Rock Hard heute (mithilfe des Internets) wesentlich mehr Leser erreicht, können wir von solchen Zahlen nur noch träumen. Aufgeben tun wir natürlich ebenfalls nicht – oder „Print ´til death!“, wie Kollege Hackländer zu sagen pflegt.
For those about to rock: We salute you!
Tracklist "The Roots Of Our Evil":
1 Under A Black Crown (Taken from the new double album "Afterlifelines")
2 Root Of Our Evil (Taken from the new double album "Afterlifelines")
3 Don´t Fear The Winter (Live At Summer Breeze Festival, 2023)
4 Black In Mind (Live From The Cave, 2020)
5 Wings Of Rage (Live From The Cave, 2020)
6 The Pit And The Pendulum (Studio Session, 2019/Edit: 2024 - previously unreleased)
HOLGER STRATMANN
Unser Titelstory-Interview mit RAGE (und den Verlinkungen zu den anderen Teilen der Titelgeschichte) findet ihr hier. In unserem Online-Shop könnt ihr Rock Hard Vol. 442 samt exklusiver RAGE-CD kaufen.
