Das ROCKHARZ Festival in Ballenstedt am Harz feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag und hat zur viertägigen Feier des Jubiläums ein besonders starkes Aufgebot an Bands zusammengetrommelt. Christoph Lampert war vor Ort, um von dieser besonderen Geburtstagsfeier eines der ältesten Festivals des Landes zu berichten.

Obwohl sich die High-Profile-Releases im härteren Metal-Segment zur Zeit stapeln (Arch Enemy, Megadeth, Machine Head und so weiter), brauchen sich AMON AMARTH keine Sorgen zu machen. Die Schweden balancieren auf „The Great Heathen Army“ souverän auf dem schmalen Grat zwischen Zielgruppenbedienung und Weiterentwicklung. Zudem ist der vom Frontberserker zum dauerhaft tiefenentspannten Death-Metal-Elder-Statesman gewachsene Johan Hegg (49) inzwischen einer der ergiebigsten Gesprächspartner der Szene und redet mit uns ohne Angst um Image oder üble Nachrede aus dem Underground über stilistische Grenzgänge, an Corona verendete Corona-Leugner, Emo-Eskapaden von Wikingern und ´ne Ziege namens Heidrun.

Elf Studioalben, eine EP und drei Demos gehen auf das Konto von AMON AMARTH bzw. der Vorgängerband Scum. Hauptsongwriter/Leadgitarrist Olavi Mikkonen und Gitarrist Johan Söderberg blicken zurück auf eine beachtliche Karriere, die mit den ersten Aufnahmen Anfang der Neunziger begann.

Es ist das stärkste Metal-Package des Jahres! AMON AMARTH und ARCH ENEMY touren durch die größten Hallen Europas und beweisen, dass sie zu Recht als die wichtigsten Anwärter auf die Headliner-Positionen von morgen gehandelt werden, wenn Metallica, Iron Maiden & Co. eines Tages aufhören. Wir sind mit auf Tour gegangen und haben ausführlich mit beiden Bands gesprochen.

Alle Jahre wieder zieht es uns am ersten Juliwochenende zum Rockharz Festival nach Ballenstedt in den Harz, das neben seiner starken Bandauswahl auch durch ein sympathisches Drumherum besticht.

AMON AMARTH lassen dieses Jahr wieder die Kuh fliegen – beziehungsweise die Streitaxt. Das neue Album „Berserker“ hält musikalisch ein paar Überraschungen parat, während textlich in bewährter Manier das Feld der nordischen Sagen bearbeitet wird. Genug Gesprächsstoff also, um mit Frontmann Johan Hegg zu plauschen, der trotz der vorauseilenden Entschuldigung, dass er sich wegen »eines Kopfes voll Schleim« schlecht konzentrieren könne, munter von der Entstehung des elften Studioalbums der Vorzeige-Wikinger erzählt.

Trübes Deutschland ade: Ihr kommendes, noch unbetiteltes Album nehmen AMON AMARTH nicht in Schweden oder im verregneten England, sondern in Los Angeles auf, wo sie zu einer kleinen, aber feinen Listening-Session in die Sphere Studios bitten. Sonnenbrand, wir kommen!

Nordische Göttersagen und Wikingergeschichten sind bei AMON AMARTH seit jeher fester Bestandteil ihrer Songs und liefern reichlich Stoff für heroische Lyrics. Für alle Fans, die sich mit dem Thema eingehender beschäftigen wollen, stellt Johan Hegg seine liebsten TV-Serien, Filme, Bücher, Sagas und Comics vor.