Wenn die Innenstadt voller Konzertplakate hängt, jegliche Print- und Online-Nachrichten mit stolzen Hinweisen zu einem „Abend im Zeichen des Rock“ versehen sind und einschlägige Kneipen beziehungsweise Bars Konzertfilme und diverse Songs einer gewissen hannoverschen Hardrock-Band rauf und runter spielen, weiß man: Die Scorpions tragen ein Heimspiel aus – und das in einer restlos ausverkauften Arena.

Mit der "Rock Believer World Tour" kehren die SCORPIONS auf die Bühne zurück. In der Dortmunder Westfalenhalle beweisen die Hannoveraner, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören und reißen eine begeisternde Show ab.

Die neu aufgelegten Klassiker im Überblick.

Im Rahmen der „Colours Of Rock“-Wiederveröffentlichungsserie der SCORPIONS ist Produzent DIETER DIERKS nicht wegzudenken: Der Kölner Studiobetreiber und Verleger hat nicht nur Erfolgsalben wie „Love At First Sting“ (1984), „Blackout“ (1982) oder „Virgin Killer“ (1976) mit der Band aufgenommen, sondern ihr auch die eine oder andere Tür zum internationalen Erfolg geöffnet. Im Gespräch verrät uns Dierks neben Anekdoten aus dem Studio, wie er die hannoverschen Hardrocker überhaupt kennenlernte.

Zur „Colours Of Rock“-Wiederveröffentlichungsserie gehören auch erstmalig von den Originaltonbändern remasterte Versionen von „Fly To The Rainbow“ (1974), „In Trance“ (1975) und „Virgin Killer“ (1976) – Alben, für die der damalige SCORPIONS-Gitarrist ULI JON ROTH essenziell war. Von der Neuentdeckung alter Stücke, kurzen Nächten in Mehrstockbetten und einer insgesamt sehr positiven Zeit berichtet uns der 68-Jährige im Interview.

Von Hannover in die Welt: Die SCORPIONS blicken auf eine bewegte, vielfältige Bandgeschichte zurück, deren musikalische Highlights nun im Rahmen der „Colours Of Rock“-Wiederveröffentlichungsserie neu in den Vordergrund rücken. Wir blicken mit Gitarrist Rudolf Schenker und Sänger Klaus Meine auf die wohl prägendsten Phasen der Band zurück.

INTERVIEW MIT MIKKEY DEE Der gebürtige Göteborger Mikkey Dee (bürgerlich Micael Kiriakos Delaoglou) ist eine lebende Legende. Bei Motörhead schwang der Schwede bekanntlich von 1992 bis zur Auflösung im Dezember 2015 die Trommelstöcke, doch einen Namen als exzellenter Schlagzeuger hatte er sich schon zuvor in Kopenhagen erspielt: zuerst bei den unbekannten Geisha und später mit King Diamond. Seit September 2016 ist Mikkey festes Mitglied der SCORPIONS. Auf „Rock Believer“ gibt er seinen Studio-Einstand für die niedersächsischen Kosmopoliten. Wir riefen ihn zu Hause an und hatten einen gewohnt gutgelaunten wie redseligen Gesprächspartner an der Strippe.

Das Anhäufen großer, vorzugsweise schwarzer Plastikscheiben mag in der Streaming-Ära nicht so recht zum Zeitgeist passen und kommt bestimmt vielen Menschen ähnlich anachronistisch vor wie das Einsortieren von Briefmarken in Alben, das Sammeln von Bierdeckeln oder vielleicht auch das Lenken eines SUV. Bis zu einem gewissen Grad ist das Sammeln von Vinyl aber ein genauso haptisches (universelles) „Erlebnis“ wie das Lesen in einem gedruckten Magazin. Zum Abschluss der großen Titelstory über die „Wiedergeburt“ der dienstältesten Hardrock-Band des Landes nehmen wir uns deswegen die Freiheit heraus, ein paar besonders schicke Schallplatten aus dem umfangreichen Katalog der SCORPIONS etwas näher vorzustellen.