CLUTCH, SLAYER, DEEP PURPLE, SEPULTURA, WATAIN, TRIVIUM, ROB ZOMBIE, BEHEMOTH, ANNIHILATOR, AVENGED SEVENFOLD, TURISAS, IRON MAIDEN, SKID ROW, EXTREME, AEROSMITH, DARK ANGEL, BUCKCHERRY, BLACK SABBATH, SOULFLY

SLAYER gelten als kompromissloseste Band der Metalgeschichte und zählen neben Metallica, Megadeth und Anthrax zu den Big Four und wichtigsten Wegbereitern des Thrash Metal. Die aus der San Francisco Bay Area stammenden Totschläger sorgten im Laufe ihrer Karriere für zahlreiche Kontroversen rund um ihre Auseinandersetzung mit Satanismus, Serienmördern und politischen Extremen. Das dritte SLAYER-Album „Reign In Blood“ von 1986 ist für viele Fans und Kritiker die beste und wichtigste Thrash-Scheibe aller Zeiten und eines der einflussreichsten Metalalben überhaupt. Den größten Einschnitt der Bandhistorie markierte der tragische Tod von Mitgründer und Gitarrist Jeff Hanneman am 2. Mai 2013.

Mit Black Sabbath, Led Zeppelin und Uriah Heep gehören Deep Purple zu den Pionieren des Hardrock und Heavy Metal. Ihr Song ´Highway Star´ vom 1972er „Machine Head“ ist womöglich der erste reinrassige Metal Song überhaupt. Stilbildend fürs Genre waren vor allem Gitarrist Ritchie Blackmores einprägsame Riffs und die spitzen Schreie von Sänger Ian Gillan.

SEPULTURAs erste Veröffentlichungen „Bestial Devastation“ (1985) und „Morbid Visions“ (1986) wurden aufgrund ihrer dürftigen Produktionen und der rumpeligen Darbietung international überwiegend verlacht. Der dritte Longplayer „Beneath The Remains“ zeigte 1989 allerdings eine deutlich gereifte Band, die das Potential aufweist, an Slayers Thrash-Thron zu sägen. Mit „Arise“ konnte das Quartett seinen Status 1991 weiter ausbauen, bevor man sich 1993 auf „Chaos A.D.“ von den Thrash-Wurzeln löste und brasilianische Tribal-Einflüsse in die Musik einfließen ließ. „Roots“ fiel 1996 gar noch experimenteller aus, erwies sich aber als enorm erfolgreiches Album. Nach der dazugehörigen Tour verließ Fronter Max Cavalera die Band allerdings im Streit und gründete Soulfly. Sepultura machen seitdem mit Derrick Green am Mikro weiter, mit dem sie ihre kommerziellen Höhenflüge aber nicht wiederholen konnten.

Wenn man nach der wohl extremsten und religiös wahnsinnigsten Band sucht, führt kein Weg an WATAIN vorbei. Der Weg der radikalen Schweden führt seit dem 2007er-Schwarzwurzel-Meisterwerk „Sworn To The Dark“ dabei stetig nach oben und macht vor nichts halt. Live-Shows, die Ritualen gleichen, eine Eingeschworenheit, die einem Kult ähnelt und eine musikalische Besessenheit, die nur durch den Bund mit dem Gehörten erklärt werden kann, lassen Watain zur Speerspitze der Black-Metal-Bewegung werden.

TRIVIUM aus Florida sind mit ihrem wilden Mix aus Thrash-, Power- und Progressive Metal sowie Melodic Death- und Metalcore-Elementen einer der vielschichtigsten Vertreter des sogenannten Modern Metal und waren 2019 mit der Nummer ´Betrayer´ sogar für einen Grammy in der Kategorie „Best Metal Performance“ nominiert.

Nach dem Ende von White Zombie tobte sich Robert Cummings alias ROB ZOMBIE weiter musikalisch aus, doch der Industrial Metal seiner alten Band wurde immer offener und zehrte in zunehmendem Maße auch von klassischem Hardrock. Als Regisseur überwiegend im Horrorbereich angesiedelter Streifen, zu deren Soundtracks er ebenfalls Beiträge leistet, spielt er auf seinen Alben mit einer entsprechenden Ästhetik, wobei Blues- und Southern-Rock-Einflüsse gewissermaßen das Pendant zum Backwoods- oder Redneck-Filmsubgenre darstellen.

BEHEMOTH gehören seit 1991 zu den Mitbegründern der Black- und Death-Metal Szene in Polen. Nach einer anfänglichen, rauen Black-Metal-Zeit, schicken sich die Osteuropäer um den charismatischen Frontman Adam „Nergal“ Darski um die Jahrtausendwende an, eine der technischsten Death-Metal-Bands des Planeten zu werden - und mit jedem Album neue Schnelligkeitsrekorde aufzustellen. Die Kehrtwende zu einem erneut sehr spirituellen Black Metal vollzog sich ab dem Album „The Apostasy“ (2007), und wurde mit dem besten BEHEMOTH-Album aller Zeiten gekührt: „The Satanist“. BEHEMOTH sind vor allem durch ihre Präzision und Ästhetik bei Live-Auftritten eine der angesagtesten Extrem-Metal-Bands überhaupt.

ANNIHILATOR sind mit mehr als drei Millionen verkauften Einheiten ihrer 20+-Veröffentlichungen seit 1989 die erfolgreichste kanadische Speed/Thrash-Metal-Band aller Zeiten. Dabei handelt es sich bei der Kapelle aus Ottawa respektive Vancouver respektive Durham, England im Grunde genommen um das Soloprojekt von Riffgott und Shreddingmaster, Songwriter und Texter, Studiobesitzer und Produzent Jeff Waters mit regelmäßig wechselnden Sängern, Bassisten und Schlagzeugern.

AVENGED SEVENFOLD aus Orange County, Kalifornien, sind mit weltweit über 27 Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Metalbands der letzten beiden Dekaden. Nach zwei reinrassigen Metalcore-Alben hat sich das schillernde Quintett, das 2018 mit ´The Stage‘ für einen Grammy in der Kategorie „Bester Rock Song“ nominiert war, ab dem Drittwerk „City Of Evil“ deutlich kommerzielleren Klängen in der Schnittmenge zwischen Thrash-, Power- und Sleaze Metal zugewandt.

Was gibt es über IRON MAIDEN noch zu sagen, was nicht schon längst gesagt wurde? Die Briten erklommen in den Achtzigern als Pioniere der New Wave Of British Heavy Metal den Schwermetall-Olymp und zählen heute neben Judas Priest und Metallica zu den größten und wichtigsten Metalbands des Planeten. Mit ihren ersten sieben Alben „Iron Maiden“, „Killers“, „Piece Of Mind“, „The Number Of The Beast“, „Powerslave“, „Somewhere In Time“ und „Seventh Son Of A Seventh Son“ reihten die Briten Klassiker an Klassiker und hielten sich auch danach durch konstante Qualität an der Spitze. Die bombastischen Live-Auftritte und Ausnahme-Frontmann Bruce Dickinson verschafften der Band endgültig Legendenstatus.

Im Grunde kommen SKID ROW ein wenig spät zur großen Sleaze-Party, als sie im Januar 1989 ihr selbstbetiteltes Debütalbum auf die Welt loslassen, denn nur kurze Zeit später beginnt sich der Musikgeschmack in den USA gravierend zu wandeln. Ende der Achtziger schlägt die Platte allerdings wie die sprichwörtliche Bombe ein - und macht die Musiker über Nacht zu Stars. Mit dem Erfolg wachsen auch die Egos; die Spannungen entladen sich schließlich 1997, als es zum Split zwischen Sänger Sebastian Bach und dem Rest der Band kommt. Sebastian Bach macht solo weiter, die Band mit ihrem neuen Frontmann Johnny Solinger (der bis 2015 bei SKID ROW bleibt und 2021 verstirbt). Seit dem Einstieg des ehemaligen H.E.A.T-Sängers Erik Grönwall im Jahr 2022 erleben SKID ROW einen dritten Frühling.

Für eingeschworene Fans stehen AEROSMITH auf einem Level mit Led Zeppelin und den Rolling Stones, und die „Toxic Twins“ Steven Tyler und Joe Perry, deren von Hassliebe geprägte Beziehung die Bandkreativität über Jahrzehnte befeuerte, werden in einem Atemzug mit den Songwriting-Duos Page/Plant und Jagger/Richards genannt. Neben der unbestrittenen musikalischen Klasse des Boston-Fünfers adelt vor allem die Tatsache, dass der Band nach den Erfolgen der Siebzigerjahre in den Neunzigern das vielleicht größte Comeback der Musikgeschichte gelang, AEROSMITH zu echten Rock-Giganten.

Wenn jemals eine Band nah dran war, Slayer in Sachen Aggressivität und Geschwindigkeit Konkurrenz zu machen, dann Dark Angel mit ihrem zweiten Album „Darkness Descends“. Zwar konnte die Truppe um Schlagzeugmaschine Gene Hoglan (später zwischenzeitlich bei Testament, Fear Factory, Devin Townsend, Strapping Young Lad aktiv) das Niveau - nicht zuletzt wegen vieler Besetzungswechsel und fehlenden Major-Deals - nicht halten; unabhängig davon zählen die heute wieder aktiven Kalifornier zu den wichtigsten Thrash-Metal-Bands der Achtziger und frühen Neunziger.

Led Zeppelin, Deep Purple und – Black Sabbath: Das ist die (un)heilige Dreifaltigkeit des britischen 70er-Jahre-Rock, die aus der schwarz matschigen Ursuppe des ursprünglichen Rock´n´Roll und Blues ein scharfkantiges, stahlbewehrtes, dunkel glänzendes Etwas erschuf, das wir Nachgeborenen heute Heavy Metal nennen. Insbesondere „Paranoid“ das zweite Album des Quartetts aus der Arbeiterstadt Birmingham, gilt dank den ikonischen Riffs von Tony Iommi, dem – für damalige Verhältnisse – extremen Gesang von Ozzy Osbourne und Bill Wards virtuosem Drumming als wegweisend fürs Genre. Außerdem legten Sabbath mit weiteren Alben den Grundstein für wichtige Untergenres wie Doom („Black Sabbath“), Stoner („Master of Reality“) oder Thrash-Metal („Sabotage“).

SOULFLY wurden von Max Cavalera nach seinem Ausstieg bei Sepultura gegründet. Auf den ersten drei Alben führte Max den auf dem Sepultura-Werk „Roots“ eingeschlagenen Weg weitgehend fort und bot viel Groove und Tribal-Elemente. Mit „Prophecy“ und „Dark Ages“ kehrte der Frontmann hingegen zu seinen Thrash-Wurzeln zurück, ohne die Weltmusik-Sprengsel vollkommen außen vor zu lassen. Nach „Dark Ages“ machten SOULFLY allerdings mehr durch zahlreiche Line-up-Wechsel denn starken Alben von sich reden, denen oft auch die Trennschärfe zu den 2007 gegründeten Cavalera Conspiracy fehlt.