PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS, ROSE TATTOO, D-A-D, BÖHSE ONKELZ, THE NEW ROSES, IN EXTREMO, HAUDEGEN, ARCH ENEMY, PRO-PAIN

Alkoholexzesse, Knastaufenthalte, Todesfälle, jede Menge Tätowierungen, eine asoziale, völlig abgeranzte musikalische Melange aus Faces, Rolling Stones oder AC/DC, und so grandiose Songtitel wie ´Rock´N´Roll Outlaw‘: Rose Tattoo sind die kompromissloseste Band des Planeten – zumindest zwischen den Jahren 1978 und ´81, der künstlerischen Hochphase der Truppe. Zu Recht gelten die Australier um den kleinwüchsigen Sänger Angry Anderson und Slide-Guitar-Hero Pete Wells neben Nazareth und auch Motörhead als die Urväter des Sleaze Rock. Also ohne Tatts keine Quireboys, keine Cinderella und natürlich auch keine Guns´N´Roses.

D-A-D sind in ihrem Heimatland schon große Stars und Stamm-Headliner des Roskilde Festivals, ehe Warner Brothers die Band für ein Amerika-Abenteuer unter Vertrag nimmt. Aber weder in der auslaufenden Sleaze-Rock-Welle noch einer kurzen Alternative-Phase können die dänischen Rocker punkten. Dafür belebt das Quartett das Unterhaltungsmoment auf immer wiederkehrenden Clubtouren in deutschen Landen und kehrt Album für Album zu seinen Wurzeln im bluesigen Hardrock zurück. Selbstgebauten Requisiten wie Raketenbässen, Sofas in Hallengröße und hydraulischen Drumrisern kann sich ohnehin kein Fan entziehen.

Sie sind nicht nur eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Bands, sondern auch eine, die seit Beginn ihrer Karriere polarisiert: Ursprünglich als Punk- und später als Skin-Band gestartet, brauchte es einige Zeit, bis sich die ONKELZ dem Rock und Metal zuwendeten und ihren ganz eigenen Stil entwickelten. Heute gelten die scharfzüngigen Frankfurter mit ihrem eigenständigen Rock´n´Roll als Garant für ausverkaufte Arena-Touren, gigantische Stadionkonzerte und Platten, die in schöner Regelmäßigkeit die Charts toppen.

Doppelt hält besser: Ursprünglich entstanden IN EXTREMO aus zwei verschiedenen und voneinander gänzlich unabhängigen Musikprojekten: Das eine spielte reine Mittelalter-Musik, das andere Rock. Bereits 1995 gab es den ersten Versuch, traditionelle Instrumente wie Dudelsäcke mit E-Gitarren zu kombinieren, wozu sich die Mittelalter-Combo um Sänger Michael Rhein alias „Das letzte Einhorn“ die Mitglieder besagter Rockband ins Boot holte. Bis 1997 spielten die Gruppen ihre Shows jedoch weiterhin getrennt als Mittelalter- und Rockband. Das erste gemeinsame Rock-Konzert gaben die beiden Formationen am 29. März 1997, was seither als offizielles Gründungsdatum von IN EXTREMO gilt.

ARCH ENEMY ist eine Mitte der Neunziger von den Gitarre spielenden Brüdern Michael und Christopher Amott sowie dem Sänger Johan Liiva gegründete Melodic-Death-Band. Einen Karriere-Sprung machte die Formation im Jahr 2001, als die Kölnerin Angela Gossow, die vormals bei Asmodina und Mistress hinter dem Mikro stand, den Gesangs-Posten übernahm. Einen weiteren wichtigen Besetzungs-Wechsel gab es 2014, als der ehemalige Nevermore-Gitarrist Jeff Loomis sowie die frühere The-Agonist-Sängerin Alissa White-Gluz zu ARCH ENEMY stießen.