Lindemann-Anwälte veröffentlichen medizinisches Gutachten
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Rammstein (Pic: Jes Larsen, Promo)
27.06.2023, 9:02

RAMMSTEIN - Lindemann-Anwälte veröffentlichen medizinisches Gutachten

RAMMSTEIN-Sänger Till Lindemann hat über seine Anwälte ein medizinisches Gutachten der Verletzungen von Shelby L. vorlegen lassen.
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RAMMSTEIN-Frontmann Till Lindemann lässt sich von der Anwaltskanzlei Schertz Bergmann vertreten, die nun ein medizinisches Gutachten über die Verletzungen der Nordirin Shelby L. öffentlich machte.

Shelby L. hatte nach einem RAMMSTEIN-Konzert in Vilnius vermutet, man habe sie im Rahmen einer Pre-/Aftershowparty unter Drogen oder K.O.-Tropfen gesetzt. Sie teilte Fotos großer Hämatome an ihrem Körper via Social Media. Die Anwaltskanzlei des RAMMSTEIN-Sängers Lindemann forderten ein medizinisches Gutachten der Uniklinik Köln an. In diesem sollte ein Experte Shelbys Verletzungen analysieren.

"Um die Vorwürfe von Frau L. weiter aufzuklären, haben wir für unseren Mandanten eigene Untersuchungen veranlasst", heißt es in der Pressemitteilung der Anwaltskanzlei. Das Gutachten basiert auf den Fotos der Blutergüsse und Videos, die Shelby L. nach der RAMMSTEIN-Show in den sozialen Medien veröffentlichte. Das Gutachten solle insbesondere beurteilen, "ob die Verletzungen auf eine körperliche Misshandlung zurückgeführt werden könnten."

Das medizinische Gutachten

Das medizinische Gutachten erstellte der Direktor des medizinischen Instituts, Prof. Dr. Markus Rothschild. Dieser hält ein Unfallgeschehen ohne Fremdeinwirkung für die wahrscheinlichste Ursache der Verletzungen. Er merkt jedoch auch an, dass eine Fremdeinwirkung nicht "völlig ausgeschlossen" sei. Eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung sei anhand des Befunds unwahrscheinlich. Es gebe "keine Hinweise auf eine sexualisierte Gewalt". Allerdings könne diese aber auch nicht ausgeschlossen werden.

Laut der Pressemitteilung der Anwälte heißt es im Gutachten: "Insgesamt sprechen Morphologie und Lokalisation der dokumentierten Verletzungen eher für ein akzidentelles Geschehen, ohne das eine Fremdeinwirkung von vornherein allein anhand der Befunde völlig ausgeschlossen werden kann. Typisch für eine Fremdeinwirkung sind die Befunde aus rechtsmedizinischer Sicht indes nicht. In Ergänzung zu dem unter 4.1. vorgetragenen ergeben sich insbesondere keine Hinweise auf sexualisierte Gewalt als Ursache für die bei der Zeugin dokumentierten Verletzungen. Zwar kann auch hier allein anhand der Verletzungsbefunde eine sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung nicht ausgeschlossen werden. Umgekehrt fanden sich aber auch keine Hinweise auf eine sexualisierte Gewalt."

Unschuldsvermutung

Überdies weist die Anwaltskanzlei noch einmal darauf hin: "Wie bereits in der Presseerklärung vom 08.06.2023 angekündigt, gehen wir für unseren Mandanten gegen unzulässige Berichterstattung und unwahre Tatsachenbehauptungen in den Medien bzw. in den sozialen Netzwerken vor."

Derzeit ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Lindemann (wir berichteten). Es stehen Tatvorwürfe der Abgabe von Betäubungsmitteln und Vorwürfe aus dem Sexualdelikt-Bereich im Raum. Solange es keinen anders lautenden Rechtsspruch gibt, gilt Till Lindemann als unschuldig.