Nachdem die Berliner Staatsanwaltschaft gegen RAMMSTEIN-Fronter Till Lindemann Ermittlungen einleitete, meldete sich nun die Plattenfirma Universal Music Deutschland zu Wort. Der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und die Berliner Zeitung zitieren ein Statement des Labels:
"Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben. Wir sind davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss."
Mit RAMMSTEINs Tour-Geschäft habe das Label sich als Geschäftspartner nicht befasst. Man zieht allerdings der Mitteilung zufolge andere Konsequenzen: "Nach Bekanntwerden der Vorwürfe haben wir die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für die Recordings der Band bis auf Weiteres ausgesetzt."
Till Lindemann lässt sich juristisch von der Anwaltskanzlei Schertz Bergmann vertreten. Diese veröffentlichte am 8. Juni via Twitter eine Presseerklärung. In dieser bezeichnete sie die Vorwürfe gegen den Sänger als "ausnahmslos unwahr". "In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben", so heißt es. "So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr. Wir werden wegen sämtlicher Anschuldigungen dieser Art umgehend rechtliche Schritte gegen die einzelnen Personen einleiten."
RAMMSTEIN baten bereits zuvor in einem Instagram-Statement darum, man solle sie nicht vorverurteilen: "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst. Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne. Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: Beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge. Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden."