Mit „Vulgar Display Of Power“ etablierten sich PANTERA endgültig in der Szene, der weltweite Durchbruch gelang den Cowboys From Hell jedoch mit dem Monster „Far Beyond Driven“. Für das Rock Hard reiste Oliver Klemm „ins arschkalte New York“, um sieben Songs der Platte zu hören und nebenbei Drummer Vinnie Paul Informationen zu entlocken.

Nach der (erzwungenen) Absage der Zwillingsfestivals Rock am Ring/Rock im Park gab es für die Fans im Westen der Republik nur die Möglichkeiten, PANTERA in den Niederlanden oder eben Belgien zu sehen. Ideal gesetzt, geht die Band am Samstag um kurz nach 21 Uhr vor dem Headliner Slipknot auf die Hauptbühne. Schon das Hochziehen des Backdrops sorgt in den ersten Reihen für Begeisterungsstürme. Die Vorfreude ist groß, denn die bekannten Internetvideos von den bisherigen Konzerten ließen keinen Zweifel daran, dass Drummer Charlie Benante (Anthrax) und Gitarrist Zakk Wylde (Black Label Society) das Beste geben, um die leider viel zu früh verstorbenen Abbott-Brüder adäquat zu vertreten.

Das jährlich stattfindende Copenhell Festival im dänischen Kopenhagen ist mit bis zu 50.000 Besucherinnen und Besuchern nicht nur das größte Rock- und Metal-Festival des Landes, sondern zählt insgesamt zu den populärsten Skandinaviens.

Nachdem das HELLFEST letztes Jahr verteilt auf zwei Wochenenden sieben Tage dauerte, gibt es 2023 unweit von Nantes eine viertägige Sause.

Man gibt es nicht gerne zu, aber auch die „unfehlbaren“ Rock-Hard-Soundchecker haben im Lauf der Jahrzehnte so einige kuriose Geschmacksverirrungen bewiesen oder bei Alben den Daumen gesenkt, die sich im Nachhinein als absolute Meilensteine eines Genres herauskristallisieren sollten („Appetite For Destruction“, anyone?). „Vulgar Display Of Power“, dem sechsten Studioalbum von PANTERA (oder dem zweiten, wenn man die von der Band favorisierte Zählweise übernimmt und die ersten vier in Eigenregie herausgebrachten Frühwerke unter den Tisch fallen lässt), blieb dieses Schicksal gottlob erspart. Die Cowboys From Hell setzten sich im Veröffentlichungsmonat direkt an die Spitze des Soundchecks und belegten mit dem Album auch im Leserpoll des Jahres die Pole-Position.

Mit „Cowboys From Hell“ hauen PANTERA ihre Glam/Spandex-Vergangenheit komplett in die Tonne und kreieren einen völlig neuen, eigenständigen Stil. Die enge, fast maschinell klingende Verzahnung von Drums, Bass und dem brillanten Gitarrenspiel ergibt zusammen mit den Vocals von Frontmann Phil Anselmo eine explosive Mischung, der man sich nur schwer entziehen kann. 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung wagen wir eine erneute Annäherung an das Album.

Im Rahmen unseres kleinen NOLA-Specials (hier im Anschluss) war es natürlich auch Ehrensache, ein Gespräch mit PHIL ANSELMO zu führen. Phil war zuletzt längere Zeit mit Superjoint auf Tour gewesen und hatte dann noch die Australier King Parrot für einen guten Monat bei sich zu Gast gehabt, um mit ihnen eine Vier-Track-EP aufzunehmen. Zum Zeitpunkt unseres Telefon-Interviews ist gerade wieder Ruhe im Hause Housecore/Anselmo eingekehrt.

Phil Anselmo und Max Cavalera im Gespräch In den Neunzigern waren sie die Anführer zweier der größten Metal-Bands: PHIL ANSELMO prägte mit Pantera eine ganze Generation von Metal-Musikern, während MAX CAVALERA mit Sepultura zuerst an Slayers Thrash-Thron sägte und später mit der Inkarnation des Tribal Metal die Charts von hinten aufrollte. Doch damit enden die