Matthias Lasch alias Mat Sinner (58) ist nicht nur begeisterter Musiker und Bandleader der beiden deutschen Hardrock- beziehungsweise Metal-Institutionen Sinner und Primal Fear sowie musikalischer Leiter der populären Rock-Meets-Classic-Tourneen, sondern auch seit Kindesbeinen eingefleischter Fan des runden Leders. Allerdings hat der gebürtige Schwabe, der als Jugendlicher selbst mit einer Karriere als Fußballprofi liebäugelte, sein Herz nicht an den VfB Stuttgart oder einen anderen Verein aus dem Ländle verloren, sondern an den Ruhrgebiets-Kult-Club FC Schalke 04.

Ziemlich unerwartet kam 2015 nach 26 Jahren Funkstille „The New Messiah“ heraus, das fabelhafte LP-Comeback von MINDLESS SINNER (übers Artwork hüllt man hingegen besser den Mantel des Schweigens), 2020 gefolgt von dem ähnlich starken Album „Poltergeist“. Sänger Christer Göranssons Stimme klingt heute noch genauso unwiderstehlich wie zu Beginn der Achtziger. Die Leidenschaft für seine Band merkt man dem Südschweden im Interview jederzeit an…

Während der Rest der Band die Veröffentlichung des brandneuen Albums „Brotherhood“ vorbereitet, war es um Bassist und Mainman Mat Sinner in letzter Zeit sehr still. Im vergangenen Dezember machte die Neuigkeit die Runde, dass das Urgestein der deutschen Metal-Szene aufgrund einer ungenannten Krankheit viele Monate des Jahres in verschiedenen Krankenhäusern verbracht hatte, weswegen auch alle geplanten Konzerte für 2021 und 2022 abgesagt wurden. Wir sprachen mit Mats langjährigem Wegbegleiter Tom Naumann, der bei SINNER die sechssaitige Axt schwingt.

Unter dem plakativen Motto „The German Metal Attack“ (eine Idee, die sich später auch Grave Digger zu eigen machen), schicken Noise Records im Frühjahr 1985 zwei ihrer Topseller für zehn Konzerte in zehn Tagen auf Deutschlandreise. Um das Marketingkonzept abzurunden, veröffentlicht das Label parallel dazu einen Sampler mit den aufstrebenden Zugpferden Grave Digger, Celtic Frost, Warrant und Helloween sowie den beiden tourenden Bands; der Titel lautet „Metal Attack Vol. 1“, vermutlich wegen der Beteiligung der Schweizer.

Mat Sinner hält seine Hobbyband, wie er sie selbst nennt, seit über drei Jahrzehnten unbeirrbar auf Kurs und nimmt unter stilistischen Gesichtspunkten allenfalls Feinabstimmungen an ihrem Sound vor. Deshalb braucht man sich auch nicht darüber zu wundern, dass die Hinzunahme einer festen Sängerin wenig am typisch teutonischen Hardrock auf der neuen Scheibe „Santa Muerte“ ändert.

Bereits zum neuen Mal sind die Bavarian Metalheadz mit ihrem eigenen Festival am Start. Diesmal hat man im Vorfeld mit mehreren Bandabsagen (Trial, The Rods, Agent Steel und Puzzy Lovers) zu kämpfen, schafft es aber dennoch, ein starkes Billing zusammenzustellen und freut sich Ende Mai/Anfang Juni über bestes Festivalwetter.

Mat Sinner ist ein echter Workaholic. Neben seinem Job als musikalischer Direktor der überaus erfolgreichen „Rock Meets Classic“-Tourneereihe und seiner Produzententätigkeit spielt der 53-jährige Schwabe derzeit auch noch bei Primal Fear, Voodoo Circle und seinem „Erstgeborenen“, den Hard´n´Heavy-Veteranen SINNER.

Gelsenkirchen, Amphitheater 22. - 24. Mai Kult am Kanal Es passte alles bei der 13. Auflage unserer lauschigen „Familienfeier“: Ausnahmslos gut aufgelegte Bands, sehr angenehmes Wetter, eine ebenso souveräne wie tiefenentspannte Crew und Security, tolle Übertragungen vom WDR und „Spiegel Online“ und das beste Publikum der Welt machten unser diesjähriges Festival zum bislang erfolgreichsten der Rock-Hard-Historie. Trotz des eine Woche später in der nahegelegenen Veltins-Arena stattfindenden „Rock im Revier“-Spektakels mit Mega-Acts wie Metallica und Kiss konnten wir „volles Haus“ vermelden – dafür und für die wie immer fantastische Gänsehautatmosphäre ein fettes Dankeschön an alle Besucherinnen und Besucher. Wir sind stolz, dass wir drei Tage lang mit euch feiern durften!